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Online- und Offlinevergleich Visueller Analogskalen mit 4- und 8-stufig skalierten Likert-Skalen bei einem Fragebogen zum Verhalten in sozialen Gruppen
Frederik Funke

Vortrag beim 32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
am 7. Oktober 2004 in München
Ad-hoc-Gruppe: Zum Spannungsverhältnis von Soziologie und Onlineforschung

  Abstract  
 
[PDF]
 
   
Präsentation
 

[Open Office Präsentation - 0,6 MB]

[PDF- 0,2 MB]

[Microsoft Powerpoint - 0,7 MB]

Zusammenfassung
 
Eine Visuelle Analogskala (VAS) ist eine in der Regel 100 mm lange horizontale Linie mit verbalen Ankern an den Enden. Durch Setzen eines Kreuzes zwischen den Extremen kann das Ausmaß der Zustimmung zu einer Aussage wesentlich differenzierter zum Ausdruck gebracht werden als bei Likert-skalierten Items, die in den meisten Fällen nur zwischen vier und acht Abstufungen zulassen.
 
Die Digitalisierung Visueller Analogskalen beseitigt deren praktischen Hauptnachteil – den erheblichen Aufwand durch manuelle Bestimmung der Position des vom Befragten gesetzten Kreuzes – durch das automatische Auslesen der Itemwerte und macht deren Anwendung für die empirische Sozialforschung (wieder) interessant. Da VAS in der Onlineforschung erstmalig in großen Umfang unkompliziert zum Einsatz kommen können, besteht besonderer Bedarf, sich mit den methodischen Vor- und Nachteilen dieser Skala zu beschäftigen. Ziel der Untersuchung ist es zu zeigen, wie sich VAS und Likert-Skalen (LS) zueinander verhalten und ob die aus Papier-und-Bleistift-Erhebungen gewonnenen methodischen Ergebnisse auch auf den Bereich der Onlineforschung übertragbar sind.
 
Eine Voruntersuchung, bei der denselben Personen bei identischen Fragen sowohl fünf-stufige LS als auch VAS zur Bewertung vorgelegt wurden, ergab, dass die Randkategorien bei Likert-skalierten Items deutlich seltener belegt wurden als bei VAS, während sich die Belegung der mittleren Kategorien kaum unterschied. Für die Hauptuntersuchung (auf www.web-experiment.nonfx.net) wurde ein Fragebogen mit 16 Items zum Verhalten in sozialen Gruppen verwendet. Durch den Vergleich von VAS mit sowohl vier- als auch acht-stufigen LS sollen Widersprüche zwischen den bisher publizierten Ergebnissen (bei denen die Breite der verwendeten LS zwischen vier und zehn Kategorien schwankt) erklärbar werden. Es wird der Frage nachgegangen, ob es Schwierigkeiten bei der Übertragung der Ergebnisse gibt, ob die Kategorien der LS äquidistant wahrgenommen werden und schließlich ob Visuelle Analogskalen eine Alternative zu Likert-Skalen darstellen.