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Funke, F. (2006).
Online- und Offlinevergleich Visueller Analogskalen
mit 4- und 8-stufig skalierten Likert-Skalen bei
einem Fragebogen zum Verhalten in sozialen
Gruppen [Online and Offline Comparison of Visual Analogue Scales with 4- and 8-point Likert-Scales With a Questionnaire on Behavior in Social Groups]
[CD-ROM]. In: K. S. Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, Kulturelle Unterschiede -
Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München 2004 (S. 4826-4838). Frankfurt a. M.: Campus.
Zusammenfassung
Die Untersuchung der Kategorienbreiten zeigt, dass die einzelnen Kategorien von Befragten als
unterschiedlich große Intensitätsintervalle wahrgenommen werden und die Kategorien somit nicht
äquidistant benutzt werden. Die wesentliche messtheoretische Voraussetzung für die Anwendung
parametrischer Verfahren ist somit nicht gegeben. Allerdings führt die Bestimmung des arithmetischen
Mittels bei Kategorialskalen zu den gleichen Ergebnissen wie bei den intervallskalierten Visuellen
Analogskalen. Die Verletzung des Intervallniveaus der Daten hat bei der Berechnung des arithmetischen
Mittels de facto keine Auswirkungen, so dass es zu sinnvoll interpretierbaren Ergebnissen führt, wenn
man die Daten aus Kategorialskalen wie intervallskaliert behandelt. Die weitgehende Unabhängigkeit
der Befunde in Offline- und Online-Design ist ein Beleg dafür, dass es sich um echte Effekte und nicht
nur um Artefakte handelt. Befragte weisen den äußeren Kategorien einen schmaleren Einstellungsbereich
zu als den mittleren Kategorien. Bei der Interpretation der Randkategorien ist diese Wahrnehmungsdiskrepanz
zu berücksichtigen. Den Randkategorien ist ein größeres Gewicht beizumessen als den inneren Kategorien;
ihre Belegung stellt somit eine gewichtigere Aussage dar.
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